Sonntag, 10. September 2017

Ähnlich aber doch anders

Der erste Tag startete mit dem einzigen Seetag der Reise. Nachdem ich zum Glück ein wenig länger schlafen konnte, war ich leider immer noch ziemlich müde, aber der Kaffee beim Frühstück konnte es wieder ein wenig richten. Anschließend hatte die Info offen und dort hatte ich ganz gut zu tun. Im Laufe des Vormittags kamen auch noch mehrere Kartons Postkarten für die Indian-Summer-Reise und meine Kollegin hatte mich darum gebeten, mich um die Karten zu kümmern, diese zu überprüfen und zu schauen, wie viele Karten von jeder geliefert worden sind. Da es 24 verschiedene Postkarten waren und einige Kartons, hatte ich damit ganz gut zu tun, sodass ich direkt im Anschluss zum Meeting hastete, ohne fertig geworden zu sein. Nach dem Meeting ging es dann zum Mittagessen und meine Mittagspause verkürzte ich dann, um mich weiter um die Postkarten zu kümmern. Die Info hatte dann auch gar nicht so lange offen, da es wieder Gala-Abend mit Begrüßungscocktail hieß. Das Schiff ist ausgebucht und daher gab es wieder zwei Cocktails, damit jeder die Chance hatte, den Kapitän und das Team kennenzulernen. Zwischen den Cocktails waren wir alle etwas trinken und nach dem zweiten Cocktail waren wir dann gemeinsam essen. Danach habe ich mir noch ein wenig die Show angeguckt und bin dann aber auch irgendwie ziemlich müde ins Bett gegangen.


Der Morgen startete für mich sehr früh, da ich die Überlandtour von Vik nach Voss bis Flåm hatte. Das hieß, die Artania ankerte für einige Zeit vor Vii und es wurden die Ausflugsgruppen raus getendert. Anschließend legte die Artania wieder ab und nahm Kurs auf Flåm. Wir fuhren hingegen nicht mit dem Schiff, sondern erst mit Bus und dann mit Bahn nach Flåm. Auf dem Weg bis nach Voss gab es ein paar schöne Fotostopps und eine kurze Strecke im Schritttempo inklusive, da eine Kuhherde auf der Straße nicht so wirklich Platz machen wollte. Da war aber eigentlich ganz witzig. Bevor wir dann in Voss ein wenig Freizeit hatten, hielten wir für einen Fotostopp an einem Wasserfall. Der war schon ziemlich beeindrucken und groß. Viel Zeit blieb aber leider nicht, da es nur ein Fotostopp war. In Voss hatten wir dann ein wenig länger Freizeit und mein Kollege und ich gingen ein bisschen durch die Straßen und schauten uns um. Das Mittagessen im Anschluss war wirklich der Wahnsinn. Es gab viele verschiedene Salate, vor allem eine große Auswahl an verschiedenen Fischsorten, geräuchert, etc., aber auch warme Speisen und viele Sorten Nachtisch. Das Buffet war wirklich unglaublich lecker. Im Anschluss an das Essen ging es mit der Bahn nach Myrdal, wo wir umstiegen und dann mit der Flåm-Bahn weiter bis nach Flåm fuhren. Die Strecke kenne ich ja nun sogar schon von meinem letzten Mal in Flåm auf der Tour zum Nordkap. Auf dem Schiff war ich eine kleine Runde beim Sport und dann hatte die Info noch für eine Stunde offen. Danach ging es Abendessen und nach der Show war dann noch Flower-Power-Party. 



Heute waren wir in Geiranger im wunderschönen Geirangerfjord. Ich war dort nun schon zum dritten Mal. Da ich mittlerweile das meiste wie die Adlerkehre und den Dalsnibba kenne, hatte ich mir als Auslug die Wanderung zum Berg Westerås gewünscht. Eine angeblich sehr anspruchsvolle Wanderung, was ich mir aber nicht so ganz vorstellen konnte. Umso glücklicher war ich, als ich dann auch den Ausflug bekam und mich nun selbst vom Grad der Anstrengung überzeugen konnte. Der Morgen startete jedoch zunächst mit dem Frühstück und dann hatte die Info offen, da wir erst gegen Mittag in Geiranger ankamen und zuvor Ålesund die Gäste für die Überlandfahrt nach Genialer von Bord gelassen hatten. An der Info war reichlich zu tun, aber ich schaffte es sogar noch, Bordbücher zu stempeln. Die Zeit verflog förmlich und dann nach dem Mittagessen war es auch soweit für die Wanderung. Wir mussten heute nicht tendern, da wir das Glück hatten, den „Sea-Walk“ benutzten zu können. Das war echt cool. Bevor die Wanderung dann losging, erfolgte ein kurzer Transfer mit dem Bus. Ab dann waren die Füße und Beine gefragt. Und ich hätte es niemals gedacht, aber bereits nach den ersten Minuten merkte ich, dass der Tag verdammt anstrengend werden würde. Und so war es dann auch. Es ging erst einmal nur bergauf. Einfach immer weiter hoch auf Steintreppen, unwegsamen Gelände, aber einfach immer bergauf. Wirklich viele Pausen machten wir während des gesamten Aufstieges nicht und der Guide hatte ein ganz ordentliches Tempo drauf. Umso schöner war dann aber die Ankunft am Wasserfall, hinter den man sogar gehen konnte, wenn man auf einem sehr schmalen Weg noch ein Stückchen weiter nach unten ging. Ich war ziemlich kaputt als wir oben angekommen waren, aber es war richtig cool, hinter dem Wasserfall zu stehen. Nach einer Pause ging es dann aber auch schon weiter. Jetzt hieß es, den ganzen Weg wieder zurück, also bergab. Eigentlich war das gar nicht so anstrengend, aber man musste echt aufpassen, wohin man trat und einige wenige Steine waren auch leicht rutschig von etwas Matsch, der hin und wieder auf ein paar Steinen war. An einer Kreuzung fragte uns der Guide dann, ob wir den gleichen Weg zurück möchten oder lieber einen anderen, der allerdings ein wenig schwieriger wäre, da es dort keine Steine mehr gab und eher nur kleinere Trampelpfade. Die meisten wollten aber den „neuen“ Weg gehen, den wir noch nicht kannten und somit ging der Abstieg dann weiter. Und das war wirklich nicht ohne. Man musste sich wirklich sehr stark konzentrieren und der Weg war doch öfter rutschiger als man vorher gedacht hatte. Außerdem ist es schon anstrengend, wenn man die ganze Zeit nur bergab gehen muss und die Knie dabei so stark belastet werden. Dann kam aber endlich unser Ziel in greifbare Nähe: Ein Hof auf dem Berg Westerås. Dort gab es dann Kaffee, Tee und norwegische Waffeln. Mein Kollege und ich ließen die Waffel jedoch aus, um noch weiter zu einem Aussichtspunkt zu wandern, den wir dann aber nicht gefunden haben, da wir nicht weit genug gelaufen sind. Aber so schlimm war es dann auch nicht. Der weitere Abstieg war dann auch weiterhin auf schmalen Pfaden, die hin und wieder matschig waren. Es gab viele Wurzeln, hin und wieder Steine. Wirklich anspruchsvoll!

Als wir dann an er Straße ankamen, mussten wir diese überqueren und starteten zum Schluss den Wasserfall-Spaziergang, der in meinen Augen mein persönliches Highlight war. Man geht auf einem neu angelegten Weg mit Treppenstufen entlang des Geiranger-Wasserfalls bis man dann fast am Schiff wieder angekommen ist. Das war wirklich sehr schön. Leider hatte ich dann keine Zeit mehr in den kleinen Läden zu schauen, sondern musste direkt an Bord, mich umziehen und an die Info. Die hatte aber zum Glück nur kurz offen und dann sind meine Kollegen und ich zusammen zum Essen gegangen.
Mein persönliches Fazit ist, dass die Wanderung wirklich anspruchsvoll ist und man auf jeden Fall ein bisschen Wandererfahrung mitbringen sollte. Ich finde eigentlich selten etwas anstrengend, aber heute war es das wirklich. Meine Beine haben am Ende wirklich gezittert und ich denke, das heißt dann auch wirklich was.
Ich werde nun noch heiß duschen, um die Muskeln hoffentlich ein wenig zu entspannen und dann einfach nur noch schlafen.

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