Donnerstag, 26. Januar 2017

Abschnitt 1/4

Die Stimme ist langsam und mühsam zurückgekommen und mir geht es auch sonst wieder besser.

Mein erster von 4 Reiseabschnitten geht nun zu Ende und ich bin schon seit über 2 Wochen an Bord. Es fühlt sich viel länger an, aber ich bin ebenso erstaunt wie die Zeit vergeht.
Meine Kollegen sind alle so lieb und nett zu mir und haben mich wirklich herzlich aufgenommen, sodass ich mir her richtig gut einleben konnte.
Leider steht jetzt ja in Lima auch der Passagierwechsel an und einige von uns gehen in den Urlaub. Da hat man sich gerade aneinander gewöhnt und muss sich schon wieder verabschieden. Ein bisschen traurig und komisch ist das ja schon, aber so ist das Leben und Arbeiten auf einem Schiff nun Mal.

Mein Ausflug in Lima gestern war nicht der schönste. Der Guide konnte kein wirklich gutes Deutsch sprechen und ist auch nicht auf meine Absprachen eingegangen, sondern hat mehr so nach Lust und Laune geführt. Ich war ja schon ein wenig verzweifelt und verloren, aber meine Gäste gaben mir am Ende glücklicherweise das Feedback, dass ich das Beste aus dem Ausflug herausgeholt hatte.
Autofahren möchte in Lima auch nicht. Eine wirklich schreckliche Stadt. Voll, eng und gehetzt irgendwie. Die Busse kamen mit Verspätung zurück, was am hohen Verkehrsaufkommen lag und irgendwie lief der ganze Abend nicht wirklich rund. Vielleicht weil auch irgendwie alle mit der Ein- und Ausschiffung beschäftigt waren, was natürlich auch verständlich ist.




Heute hieß es wirklich ganz früh aus den Federn, denn ich war morgens am Flughafen eingeteilt und musste bereits um 6:45 Uhr mit dem ersten Shuttle dorthin fahren. Dass bedeutete ungefähr um 6:00 Uhr aufstehen. Ich war wirklich tot müde und dass die Information heute bis 22:00 Uhr geöffnet hat und die letzten Gäste dann auch erst ankommen, machte es um die Uhrzeit nicht viel besser :D
Aber ich bin ja schließlich nicht zum Urlauben hier, sondern zum Arbeiten. Und gerade die Ein- und Ausschiffung gehört auf einem Kreuzfahrtschiff dazu. Vor allem sollte es nicht noch einmal so ein Drama wie in Havanna vor rund zwei Wochen geben. Ich habe zwar nicht viel von allem, was an Bord vor sich ging mitbekommen, aber die Erzählungen später und das eigene lange Warten haben mir schon gereicht und dieses Mal sollte alles reibungslos klappen. Da muss man dann schon mal morgens so früh aufstehen und abends spät ins Bett gehen. Schließlich sollen die Gäste aber einen möglichst entspannten Start in den Urlaub bekommen, nach einer meist doch anstrengenden und langen Anreise.

Es war ein wirklich schwerer Tag irgendwie. Gerade als ich dann vom Flughafen zurückkam und die Gäste sowie auch Kollegen nach und nach in die Busse steigen ließ und verabschiedete, kam bei mir dann doch das Heimweh auf und ich wäre wirklich gerne mit in einen Flieger gestiegen.
Kurz zuvor machte mich eine Dame auch bis aufs Äußerste an, dass ich unprofessionell wäre und so weiter. Ich möchte gar nicht ins Detail gehen, aber sie hat mich zum Weinen gebracht und obwohl ich ihr sagte, dass ich erst seit 2 Wochen an Bord und Praktikantin wäre, machte sie einfach weiter.
Das ist aber nun auch abgehackt und der letzte Schwung Gäste mit 11 Bussen ist eingecheckt worden. Jetzt falle ich unendlich müde in mein Bett.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen