Samstag, 11. März 2017

Abschnitt 3/4


Ich bin das erste Mal seit ich an Bord bin für das Einlaufen aufgestanden und das werde ich auch wirklich nicht bereuen. Die Einfahrt nach Sydney war einfach traumhaft und ich konnte verschiedene Passagiere hören sagen, dass man es mit New York vergleichen könne. Es war so schön, zunächst die Skyline zu sehen, dann vorbei an der Oper und schließlich unter der Harbour Bridge durchzufahren. Ich realisiere immer noch nicht, dass ich wirklich in Sydney bin und vor allem die Oper, die ich nur als Postkarten-Motiv kannte nun endlich selbst gesehen habe. Ich habe zwar nicht so viel von Sydney bislang gehabt und gesehen (was jedoch auch an unserem Liegeplatz liegt, da dieser über 5 km außerhalb des Zentrums liegt und man mit einem Shuttlebus ca. 20-30 Minuten in die Stadt braucht), aber ich hoffe wirklich ganz stark, dass ich hier noch einmal hinkommen werde. Ich bin wirklich begeistert von der Stadt.




Am ersten Tag hatte ich morgens zunächst Dienst an den Bussen und war dann auch für die ersten Shuttlebusse zuständig und musste zusehen, dass alles nach Plan laufen würde, was dann auch zum Glück ganz gut geklappt hat .Die Zeit war dann jedoch schon so weit fortgeschritten, dass ich leider keine Zeit mehr hatte in die Stadt zu fahren, da ich am Nachmittag auf Ausflug musste. Außerdem hatte ich morgens so oder so Bordwache und wäre nicht von Bord gekommen. Aber es gibt bestimmt schlimmere Dinge und shoppen kann man auch zu Hause, wobei es schon schön gewesen wäre - wie in Auckland - einen Nachmittag in der Stadt gehabt zu haben.Nachmittags ging es dann für mich auf den Ausflug „Sydney mit Besichtigung der Oper“. Am Anfang hatte ich mich irgendwie gar nicht auf den Ausflug gefreut, aber mittlerweile bin ich wirklich froh, dass ich nicht nur die Oper von außen, sogar direkt auch von innen sehen konnte, denn die Architektur des Gebäudes ist schon beeindruckend und der Wahnsinn. Zur Oper ging es somit auch als erstes und nach einem Fotostopp außen mit Blick auf die Harbour Bridge und die Queen Victoria (die eindeutig den besseren Liegeplatz hatte), begann dann die etwa einstündige Führung, die auch eigentlich ganz interessant war. Wir haben die zwei größten Säle gesehen und waren dann auch noch draußen auf der Terrasse. Anschließend fuhren wir weiter durch die Stadt inklusive des Stadtteils „The Rocks“ und zum Aussichtspunkt „Mrs. Macquarie’s Chair“. Dort bot sich ein wirklich tolles Panorama auf den Hafen mit Oper, Harbour Bridge und Skyline. Der letzte Stopp war dann schließlich der berühmte Bondi Beach, der ebenfalls sehr schön war. Es war zwar sehr sonnig, aber die Sonne hat geschienen, es war warm und alles in allem ein wirklich schöner Ausflug, um einen guten ersten Eindruck von Sydney zu bekommen. Am Abend half ich dann aufgrund von verspäteten Ausflügen an der Info mit und fand Gott sei Dank jemanden, der für mich das Kino übernahm, denn wir sind dann noch in die Stadt gefahren und haben dort in einem Restaurant unsere eigenen Steaks gegrillt und dann natürlich noch etwas dazu getrunken. Danach sind wir dann noch zum Hafen gegangen, haben uns an der Oper ein Gläschen Wein gegönnt und einfach das traumhafte Panorama und Sydney bei Nacht genossen. Daher waren wir zwar relativ spät wieder zurück, aber es hat sich wirklich gelohnt.



Heute Morgen ging es aufgrund von Ein- und Ausschiffung dann um 6:00 Uhr bereits draußen an den Bussen mit der ersten abreise los und ich war so müde als mein Wecker klingelte, aber auch solche Tage gehören zur Arbeit dazu. Die An- und Abreisen heute sind sehr weit über den Tag verteilt und als ich am Nachmittag dann ungefähr 2,5 Stunden Pause hatte, überlegte ich erst, ob ich vielleicht kurz einmal in die Stadt fahren sollte, aber ließ es dann bleiben, da es sich doch nicht so wirklich gelohnt hätte. Stattdessen ruhte ich mich lieber ein wenig aus, denn später muss ich mit zum Flughafen und werde erst mit dem letzten Bus nach 0 Uhr wieder zurück am Schiff sein. Langer und anstrengender Tag und leider erneut nicht wirklich viel von Sydney gehabt, aber hier auf dem Schiff hat jeder Job seine Vor- und Nachteile und beklagen kann ich mich überhaupt nicht. Ein Tag wie heute geht auch vorbei und ich habe schon so viel gesehen und erlebt und bin noch so jung, dass ich hier bestimmt noch einmal hinkommen werde. Ich bin gespannt, ob die Zeit am Flughafen dann später schnell vorbeigehen wird und wie müde ich dann letztlich bin.

Morgen startet dann der letzte Reiseabschnitt meines Praktikums und heute habe ich wirklich realisiert, dass dies die letzte Ein- und Ausschiffung ist, bei der ich anschließend nicht in ein Flugzeug steigen werde. In nicht einmal 20 Tagen heißt es für mich schon wieder „Auf Wiedersehen“ MS Artania. Ich kann es mir im Moment gar nicht vorstellen, bald wieder zu Hause zu sein und sehe dem Ende des Praktikums mit sehr gemischten Gefühlen entgegen. Natürlich freue ich mich auch auf zu Hause, meine Familie und Freunde, aber ich werde das Bordleben, die Arbeit, meine Kollegen, die ganzen Ausflüge und das alles hier einfach so wahnsinnig vermissen. Ich versuche jedoch so gut es gerade geht, meine Abreise noch ein wenig zu verdrängen und nun noch die letzten Tage hier einfach so zu nehmen wie sie kommen und jeden Moment, den ich noch hier erleben kann und darf, zu genießen.

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