Donnerstag, 30. März 2017

Abschnitt 4/4


Mein letzter Tag begann nicht mit einem ganz so frühen Aufstehen, sondern mit einem relativ gemütlichen Frühstück und anschließend einer letzten Runde Shuffleboard, da wir den Hafen von Benoa erst gegen späten Vormittag erreichten. Daher reichte die Zeit dann auch noch für eine kleine Runde Jakkolo. Trotzdem war ich am Morgen schon vor meinem Wecker wach und entschied mich, schweren Herzens, bereits meinen Koffer zu packen, da dies sonst ein wenig auf der Strecke geblieben wäre. Nicht nur, dass ich packen generell hasse, dieses Mal fiel es mir so schwer wie noch nie und die Tränen kamen mir schon ein wenig. Aber irgendwann muss ich auch gehen und man soll ja bekanntlich gehen, wenn es am schönsten ist. Nachdem wir dann in Bali angelegt hatten und ich noch kurz etwas zu Mittag gegessen hatte, ging mein Ausflug mit dem Titel „Tanah Lot Tempel“ los. Mein vorerst letzter Ausflug, aber Kollegen hatten mir im Vorfeld erzählt, dass es der in Bali lohnenswerteste Ausflug sei. Auf dem Ausflug war der erste Stopp dann an einem etwas kleineren Tempel, an dem wir auch nicht ganz so viel Zeit hatten und da dort ziemlich viel los war, war es auch sehr schwierig, pünktlich weiterzufahren. Mit einer klitzekleinen Verspätung schafften wir es dann aber doch ganz gut. Danach ging es zu einem Affenwald, in dem es viele freilaufende Affen zu sehen gab und besonders süß und niedlich waren die ganz kleinen Jungtiere. Außerdem habe ich Flughunde, die an den Bäumen herunterhingen, gesehen, aber ich muss sagen, dass diese Tiere doch äußerst hässlich sind. Letzter Halt war dann der berühmteste Tempel in Bali und zwar der „Tanah Lot Tempel“. Wirklich schön anzuschauen, da der Tempel eigentlich mitten im Wasser steht, da aber Ebbe war, hatte man sogar die Möglichkeit bis an den Tempel heranzulaufen. Der Ausflug war sehr schön, aber durch die enorme Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit war er auch doch ziemlich anstrengend und nachdem wir dann endlich am Schiff waren, freute ich mich nur noch auf eine Dusche. Das Duschen verlief allerdings im Akkord, da unsere Rückfahrt zum Schiff wesentlich länger als geplant war (natürlich aufgrund von Stau). Danach ging es noch schnell eine Kleinigkeit essen und anschließend hatten ein paar Kollegen und ich uns verabredet, noch nach Kuba zu fahren und dort etwas trinken und essen zu gehen. Wir saßen dann schließlich in einem Restaurant direkt am Meer und der Abend war trotz Abschiedsgedanken wunderschön. Zurück auf dem Schiff habe ich dann noch die restlichen Sachen in den Koffer gepackt und danach ging es dann ins Bett. 


Das war es dann also und jetzt sitze ich am Flughafen und warte so langsam auf das Boarding. Natürlich möchte ich nicht vorenthalten, wie meine letzten Stunden im Praktikum abliefen. Morgens hieß es relativ früh aufstehen, aber ich war eh schon wach und deshalb machte mir das trotz wenig Schlaf nicht viel aus. Zunächst räumte ich meine Kabine, die für fast 3 Monate eine Art zu Hause für mich gewesen war und danach hatte ich Dienst an den Bussen. Als erstes für die Ausflüge der „Transit-Gäste“ und danach noch für die ersten abreisenden Gäste. Da wir dann etwas Luft hatten, ging es frühstücken und dann kamen gegen Mittag langsam die nächsten Abreisen und ebenfalls die erste Anreise. Nach dem Mittagessen hieß es dann für mich langsam sich zu verabschieden. Von den Kollegen, den Räumlichkeiten, dem Schiff, meinem Praktikum und allem was einfach für mich die letzten Wochen hier so verständlich geworden ist. Natürlich floss bei mir auch wieder die ein oder andere Träne. Nachdem dann alle Gäste am Flughafen eingecheckt hatten, konnte ich dann auch einchecken und nun sitze ich hier und warte. Ich kann einfach noch nicht glauben, dass jetzt alles vorerst zu Ende ist. Ich habe mich einfach so sehr an den Tagesablauf und das Schiffsleben gewöhnt und ich hätte im Vorfeld niemals gedacht, dass mir der Abschied wirklich so dermaßen schwerfallen würde. Die Kollegen hier an Bord sind wirklich wie eine große Familie für mich geworden und ich kann mir irgendwie noch nicht vorstellen, wie es dann zu Hause sein wird, wenn ich alle dann erstmal nicht mehr sehen werde. Ich bin dennoch unendlich dankbar für die Erfahrungen, die ich hier gesammelt habe und die ganzen Eindrücke, die ich mitnehme. Ich habe hier so viel erlebt und gelernt, dass ist einfach unfassbar. Ich bin froh, die Chance auf so ein Praktikum bekommen zu haben und ich hoffe, es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich auf einem Schiff angeheuert habe. Laut aktuellem Stand der Dinge nehme ich keinen Abschied für immer, sondern sage: BIS BALD!

2 Kommentare:

  1. Vielen Dank für die schönen Berichte von der Reise / Arbeit an Bord. Sie haben mir sehr gut gefallen. Jetzt wünsche ich eine gute Heimreise und für die Zukunft alles gute.

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